Themen

Bauen zur Lösung von Fragen der Zeit

Die gewachsene Stadt als wertvoller Lebensraum wurde in den 1970er-Jahren wiederentdeckt. Die Stadtbevölkerung wehrte sich gegen die weitere Zerstörung von Siedlungsstrukturen und gegen den Bau von neuen Hochleistungsstrassen. Raumplanung, Städtebau und Architektur waren von den Visionen des grossen Stadtumbaus abgekommen, es begann die Zeit der Stadtreparatur und Aufwertung des Bestandes.

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Raumplanung

1969 wurden die Raumplanung und zugleich die Eigentumsgarantie in der Bundesverfassung verankert, 1971 folgte der Verfassungsartikel zum Umweltschutz. Die mehrfache Botschaft machte deutlich: Die Schweiz muss ihre Raumordnung in den Griff bekommen und die Umwelt besser schützen – aber bitte nicht mit einer zu detaillierten staatlichen Planung und Regulierung.

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Landschaftsarchitektur

Die Schweiz baute in der Nachkriegszeit mit ungeheurer Intensität Satellitenstädte, Grosssiedlungen und Autobahnen – und gab den Landschaften damit ein neues Gepräge. Das klassische Metier des Gartenbauers und Gartenarchitekten, der sich in erster Linie um Privatgärten kümmerte, war fachlich nicht vorbereitet auf die Bearbeitung von Themen in den neuen Dimensionen.

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Ökologische und soziale Bewegungen

Die Ölkrise von 1973 läutete eine Zeit ein, die von Ängsten und neuen Hoffnungen geprägt war. Der Wirtschaftseinbruch und das abrupte Ende von dreissig goldenen Jahren schuf den Nährboden, um kritischen Stimmen mehr Gewicht zu geben. 1975 besetzten Aktivistinnen und Aktivisten die Baustelle des geplanten Kernkraftwerkes Kaiseraugst.

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Denkmalpflege und Ortsbildschutz

Die Kritik an der Bauwut und den sichtbaren Schäden in den Siedlungen und Landschaften ging einher mit der deutlichen Stärkung der Denkmalpflege in der Schweiz. Der durchschlagende Erfolg des «Europäischen Jahres für Denkmalpflege und Heimatschutz» von 1975 kann im Rückblick als Ausgangspunkt einer Etablierung gesehen werden.

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Digitalisierung und Spezialisierung

Die fortschreitende Regulierung, der Ausbau des Normenwesens und immer komplexer werdende Bauaufgaben und Prozesse veränderten das Berufsbild der Architekturschaffenden nach der Ölkrise stark. Der geniale Architekt (in seiner männlichen Form) am Zeichenbrett wurde abgelöst von der Arbeit im Netzwerk. Der Anteil an Frauen, die den Beruf wählten, wuchs beständig.

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